Hanna Reitsch

deutsche Fliegerin; 1937 erster weibl. Flugkapitän der Welt; ab 1937 Versuchspilotin der Luftwaffe; zahlr. Frauenweltrekorde; ab 1954 Forschungspilotin an der Dt. Versuchsanstalt für Luftfahrt

* 29. März 1912 Hirschberg/Schlesien

† 24. August 1979 Frankfurt/M.

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/1979

vom 15. Oktober 1979

Wirken

Hanna Reitsch, kath., war die Tochter eines Augenarztes. Nach dem Abitur, das sie 1931 an der Studienanstalt (Realgymnasium) in ihrer Heimatstadt Hirschberg ablegte, besuchte sie ein Jahr lang die koloniale Frauenschule in Rendsburg. Ihr Berufsziel war "fliegende Missionsärztin" zu werden. Ab 1932 studierte sie Medizin in Berlin und Kiel, benutzte aber jede Gelegenheit, um die Flugzeugführerscheine für den Segelflug und später auch für Motorflug in Grunau/Riesengebirge und Berlin-Staaken zu erwerben. 1933 unterbrach sie ihr Studium und begleitete ihren Lehrer, den Segelflugpionier Wolf Hirth, als Fluglehrerin an die neue Segelfliegerschule Hornberg bei Schwäbisch Gmünd. Nachdem sie von 1933-34 an einer Segelflug-Forschungs-Expedition in Brasilien und Argentinien unter der Leitung von Prof. Georgii teilgenommen hatte, verschrieb sie sich ganz der Fliegerei und gab ihr Studium endgültig auf. Sie trat im Juni 1934 als Forschungs- und Testpilotin in die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug in Darmstadt ein, der sie bis zum Jahre 1945 angehörte. In dieser Zeit erwarb sie alle ...